Schreibtraining
Schreibtraining in der neurologischen Rehabilitation
Norbert Mai und Christian Marquardt
Über diesen Ratgeber
Störungen der Schreibbewegungen sind eine häufige Konsequenz einer Schädigung zerebraler Strukturen. Betroffen sind Patienten mit Resthemiparesen, mit Störungen der Sensibilität oder ataktischen Bewegungsstörungen. Schreibstörungen werden häufig durch ungeeignete Kompensationsversuche zusätzlich verstärkt. Viele Patienten setzen beim Versuch zu schreiben ungewöhnliche Finger- und Handgelenksbewegungen ein, wenden erhebliche Kräfte zum Halten des Stiftes auf und üben zu viel Druck auf die Schreibunterlage aus.
Andererseits können bei manchen Patienten mit offensichtlichen Schreibstörungen überraschend gute Leistungen beobachtet werden, wenn die Schreibbedingungen verändert werden. Die detaillierte Analyse der gestörten Bewegungen erfordert genaue Beobachtung und gelingt in manchen Fällen erst durch eine direkte Registrierung der Schreibbewegungen.
Das in diesem Ratgeber auf 90 Seiten vorgestellte Schreibtraining ist eine Anleitung zur Planung und Durchführung individueller Übungsprogramme. Dabei wird versucht, erhaltene motorische Leistungen zu fördern und individuelle Fehler systematisch zu korrigieren. Die Anleitung informiert über die motorischen Grundlagen des Schreibens und vermittelt praktische Schritte zur Diagnostik und Modifikation der Schreibbewegungen. Dieses motorische Schreibtraining unterscheidet sich damit deutlich vom Schreibunterricht in der Schule, dessen Methoden für Patienten mit motorischen Schreibstörungen völlig ungeeignet sind.
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Über die Autoren
Norbert Mai, Prof. Dr. Phil., Dr. med. habil, war lange Jahre Leiter der EKN- Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie und Professor für Neuropsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Klinikum Großhadern). Schwerpunkte seiner Arbeit waren Sensomotorik und die Entwicklung von Trainingsverfahren bei feinmotorischen Störungen. Norbert Mai verstarb im Jahr 2000.
Christian Marquardt, Dr. human. biol., war seit 1990 Jahre Mitglied der EKN – Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Entwicklung von Methoden zur kinematischen Bewegungsanalyse bei der Diagnose und Therapie von Bewegungsstörungen. Seit 2009 führt Christian Marquardt die motorische Forschung in der von ihm gegründeten Firma Science&Motion GmbH fort.
Pressestimmen
“Schreibstörungen und der Wunsch von PatientInnen, wieder ‘wie früher’ oder wenigstens schöner und flüssiger schreiben zu können, gehören in den Alltag von Therapeuten, die im Fachbereich Neurologie tätig sind. Dass es nicht genügt, in einem Training einzelne Buchstaben oder Wörter zu üben, zeigen die beiden Autoren auf Es ist eine Herausforderung, sich mit dem Thema Schreibstörungen differenzierter und intensiver zu befassen. ”
ergotherapie (Schweiz)